Bericht über den Inhalt des Tastunger Turmknopfes

Schreibweise wurde original übernommen
Tastungen, den 23. September 1954

Am Montag, den 20. September 1954 wurde bei der Reparatur des Kirchturmes der Knopf heruntergelassen und in demselben folgendes gefunden:

1.)  
 
 
 
Drei Münzen und zwar:
ein Kupferpfennig aus dem Jahre 1875
ein preußischer Pfennig aus Kupfer aus dem Jahre 1865
ein stark verwitterter Silbergroschen (24 einen Thaler) aus dem Jahre 1792
2.)
 
 
Ein Zettel:
I.N.I. Der Schulmeister zu der Zeit, Johann Georg Mehler Molhusinus de ao 1697 biß ao 1727. Cum Deo in die 30 Jahr.
3.)
 
 
 
 
 
 
 
Ein Zettel:

I.N.I.A. Der Meister, welcher dieße Arbeit gemacht, nähmlich, daß Kirch- und Thurm Tacht zudecken, mit aufgesetzten Knoppe, ist aus Cassel, der landgräflichen Residenzstadt geweßen, und hat dieße Arbeit nebst seinen Lehr Jungen ganß allein verrichtet, sein Alter ist geweßen 30 Jahr, und hat mit Nahmen geheißen Johann Georg Wilhelm.
Anno 1727 den 2 ten September ist der Knopf aufgesetzt, und dießen Zettel hat geschrieben, dem jetzigen Schulmeisters Sohn, welcher anietzo Cantor ist auf den Kaltenohmfelde, mit Nahmen Cyriax Mehler.

4.)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein Zettel:

Anno 1877 den 12. September, ist der Knopf des Kirchthurms bei Gelegenheit einer Reparatur am Dach durch Mstr. Ertmer aus Brehme abgenommen und sein Inhalt besichtigt.
Mit Dank gegen Gott bezeugen wir Jetztlebenden, daß Gott die Wünsche und Gebete, welche bei Erbauung dieses Gotteshauses zu Ihm aufgestiegen, bis hierher erhört, und es vor Feuersgefahr und anderem Unglück gnädiglich behütet hat. Er wolle es auch ferner behüten, insbesondere die Predikt des lauteren und reinen Wortes Gottes und die rechte Verwaltung der Heiligen Sakramente uns erhalten und helfen, daß wir und unsre Kinder auch immer mehr heilig darnach leben mögen.


Im Jahr des Heils 1877, im 7 ten Jahre nach Gründung des neuen deutschen Reichs, das Gott heiligen und erhalten wolle.

Der G. Kirchenrath
Krumhaar, Pfarrer
Herr Landrath von Wintzingerode-Knorr in Mühlhausen
Gottfried Strecker
Ernst Schneegans

Die K.Gemeinde-Vertretung: F. Bauer II, Schulze
C. Schweineberg, Ackermann
C. Fuge, Ackermann
C. Strecker, Ackermann
Gottfried Schatz, Privatmann
Heinrich Hesse, Ackermann
Heinrich Brühl (Prühl), Weber
August Franke, Schmidt
Gottlieb Franke, Ackermann

N.B. Lehrer und Cantor Schmidt, welcher ein Menschenalter hindurch sein Amt hier verwaltet, ist Ostern des Jahres gestorben. Ein Nachfolger ist noch nicht hier.

Der Ortsvorstand: F. Bauer II, Schulze
C. Schweineberg, Schöppe
A. Otto, Schöppe
5.)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein Zettel:

Im Namen der Hochgelobten Heiligen Drey-Einigkeit.
Anno 1727, den 3 ten September ist dieser Knauf durch Mstr. Georg Wilhelm, Ziegel-Decker von Cassel aufgesetzet, und dieses zur Nachricht auff Befehl derer sämbtlicher Hochwohlgeborenen Herrn alß Gerichtsherrn deren Nahmen unterschreiben, reingelegt worden. Und wünschet der zeitige Pfarrer Georg Gottfriedt Müller, daß dieser Thurm und Gottes-Hauß der große Gott in gnaden erhalten und bewahren wolle für Donner-Schlag, Anzündung, Wasser-Gefahr und Verwüstung, damit sein Heiliges Wort möge darinnen rein gelehret und die Heil. Sacramente nach Christi Einsetzung ausgespendet werden zu vieler Seelen-Erbauung und hertzerquickenden Troste, biß wir endlich alle zusammen, heilig fröhlich anstimmen können.
Amen.


Adelsbornischer Linie
Georg Friedrich von Wintzingerode
Wasmuth Levin von Wintzingerode
Christoff Ludewig von Wintzingerode
Bodensteiner Linie
Georg Ludewig von Wintzingerode
6.)
 
 
 
 
 

Ein Zettel:
Bey Erbauung dieser neuen Kirche, so sich angefangen im Jahr 1725, den 12.Juny und im Nahmen der H. Dreyfaltigkeit sich insoweit geendigt biß zur Aufsetzung des Knopfs und der Fahne, haben nachgesetzte Einwohner dieser Commune Tastungen, so ihre Arbeit daran mit verrichtet fahren alß auch mit Handreichung ihrer Nahmen zum Andenken der Nachkomen specificieren und in diesen Knopf einlegen wollen, welche Gott lange Jahre vor allen Unglücksfällen gnädigst behüten und bewahren wolle.

     
Altaristen:
                Andreas Georg Echtermeyer
Herwig Kaufmann, Vormundt
Cyriax Franke
Otto Hofmeister
Anton Strecker
Herwig Kaufmann
Anton Eberhardt
Hanß Henrich Francke
Hanß Curdt Juch we H. Scharfberg
Joachim Strecker
Hans Müller
Nicolaus Leßnern we Hanß Henrich Francke
Andreas Wilhelm Franke
Catharina Hofmeistern
Johann Wolfgang Suchlandt
Anna Elisabeth Lönne
Johann David Großheim
Sebastian Schweineberg
Hanß Henrich Goldmann
Jost Henrich Otto
Carl Juch we Ciriax Francke
Andreas Heße
Herwig Schatz
Hanß Henrich Helmoldt
Andreas Schatz
Andreas Tranßfeldt
Arnd Schaberg
Anton Wüsterfeldt
Hanß Henrich Schafberg
Jacob Schafberg
Ciriax Kaufmann
7.)
 
Ein Zettel:
Einwohner in Tastungen:   (leider ohne Datum)
               Cyriacus Kaufmann
Christian Gabriel Juch - Einmiethling
Andreas Strecker Junior
Herwig Heinrich Schafberg
Johann Friedrich Bauer - Pächter
Christian Friedrich Francke
Christoph Sohrhage
Andreas Francke
Johann Heinrich Fahlbusch
Friedrich Rudolph Suchland
Jobst Heinrich Schafberg - Einmiethling
Anton Ringling
Wilhelm Schweineberg
David Suchland
Wolfgang Otto
Johann Heinrich Bothmann - Einmiethling
Philip Heße
Andreas Strecker Senior
Johann Georg Hellmold
Herwig Heinrich Schatz
Wilhelm Schafberg
Johann Georg Otto
Herig Hamels Erben
Cyriacus Schafberg
? Christian Kuntzin
Andreas Nörtmann u. Jacob Schmieder beyde Einmiethlinge
Wolfgang Hamel
? Andreas Hamelin
Johann Friedrich Schneeganß
Johann Gottliep Rosenthal
Johann Heinrich Eberhardt

Der zeitige Cantor und Schullehrer hier zu Tastungen ist H. Joh. Herwig Heinrich Bläsing, hier aus Tastungen gebürtig.
8.)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein versiegeltes Päckchen mit einer Niederschrift:

Zu wissen sei hiermit, der, Gott gebe gesegneten, Nachkommenschaft, das da unser hiesiger Kirchthurm bey Erbauung der Kirch mit Schindeln gedeckt war, diese aber an verschiedenen Orten anfingen schadhaft zu werden, so das am Ende zu befürchten, wo die Näße durchdränge, die Kirche möchte notleiden, so that ich Endesunterschriebener deshalb bey der gnädigen Herrschaft Vorstellung, und weil es an Gelde mangelte bey der Kirche, that ich den Vorschlag, das ich wollte vor den Kirchenthüren auf die Hohen Festtage zu Tastungen und Wehnde durch Zusetzung der Schüsseln vor den Kirchthüren collectiren, da ich dieses nun einige Jahre fortgesetzet, habe, Gott sey gedanket, nicht allein dadurch, sondern auch durch Geschenke etlich 80 Rth zusammen gebracht. Die gnädigen Herren bewilligten auch das die 4 Rth Witwengeld, welche die Wehndische Kirche alle Jahre auszahlen muß, wenn bey der Tastunger Pfarr eine Predigers Witwe. Da aber die Frau Pastor Müllern, welche es bisher genossen, gestorben, so bewilligten die Gnädigen Herren solche 4 Rth der verwitweten Fr.P.Kubin von Kirchohmfeld, welche es einige Jahre nach Einbeck erhalten, wo sie sich bey ihrem Sohn, der daselbst Prediger, Aufhielt. Diese 4 Rth Witwen Geld, weil die Frau Kubin nicht Witwe von hiesiger Pfarr, sondern von Ohmfeld und außer Landes wohnte, wurden eingezogen und zu diesem Bau bestimmt. Nachdem nun Gott Mittel gezeiget zur Bestreitung der Kosten, that deshalb wiederholte Vorstellung vor 2 Jahren an meine Gnädigen Herren, welche in Gnaden den Schluß faßten, das der Thurm sollte mit Schiefersteinen gedeckt werden. Dieses sollte schon voriges Jahr geschehen.

Verschiedene Umstände aber hinderten es, das solche nicht konnten angefahren werden, bis dieses Jahr nach der Frühjahr Bestellung die hiesige Gemeinde sich entschloß, solche von Goslar zu holen. Da sie aber nicht alle fahren konnten und wollten, so wurden sie einig davon, welche die Fuhren übernehmen wollten, vor die Last 16 Sgr zu geben. Da nun einige Wagen, so viel nemlich notwendig, den 16 ten juni abfuhren und den 17 ten 70 Lasten zu Goslar aufluden, sind sie nicht allein glücklich zurückgekommen, sondern auch von der Gemeinde bezahlt und wegen des Fuhrlohns befriedigt worden. Nachdem nun die Schifer oder Blausteine also hier, ging der Meister an seine Arbeit, der welcher solche übernahm war Meister Gottfried Meyer aus Holungen des Gerichts Kloster Gerode, derselbe hat die Arbeit ganz allein übernommen, und diese Woche als 14 Tage nach Michael geendigt. Der Knopf soll wenn nichts vorfällt den 12ten Oktober aufgesetzet werden.

Zur Nachricht dienet hiermit, daß das Wort Gottes nach der Lehre Lutheri und Augspurgischen Confession rein und lauter gelehrt und gepredigt wird. Die Duderstädter Glaubensgenossen kommen ungehindert hierher und nach Wehnde, um Gottes Wort zu hören in seinem Tempel ihm zu dienen und das Hl. Abendmahl zu genießen. Ich als zeitiger Prediger kann G.L. nach Duderstadt gehn und reiten, und meinen Glaubensgenossen mit Trost und dem Heil. Abendmahl beystehen.

Die Herren von Wintzingerode als unserer Gerichts und Kirchen Obrigkeit, üben das Jus Episcopale in freiem völligen Umfange wie immer gethan aus. Sie berufen und erwählen ihre Prediger, lassen solche examiniren und ordiniren wo sie wollen, der Herr Pastor Kleinhart zu Wintzingerode war der erste, welcher in Göttingen von der Theolog. Facultaet examinirt und ordinirt wurde, ich bin der zweyte und Herr P. Bein der dritte. Alle geistlichen Processe oder die in das Consist. gehören müssen, hier abgethan werden, weil die Gnädigen Herren die Hoch. Gewalt haben und bisher immer durch Gottes Gnade dieses Recht erhalten, auch der Prediger hiesiges Gericht stehen allein unter den Herrn. Wird in (unleserliche Abkürzung) oder geistl. Processen ein Urtheil hier gefället, so kann an keine höhere Instanz appeliret werden. Das größte Gericht wird verwaltet im Nahmen der Herren, von den zeitigen Gerichtshalter, ältesten Prediger und Actuarius. Gott erhalte Meine Herren bey diesen Vorzüglichen Gerechtigkeiten. Die Nahmen der jetztlebenden Herrn werde ich unten beyfügen.


Die Prediger in diesem Hochadligen Gericht sind:

1.) Herr Pastor Isermann Prediger zu Kirch- und Kaltohmfeld. Dieser würdige Greis ist den Minist. und verrichtet als 80 järiger Mann sein Amt noch selbst.
2.) der zweyte bin ich A.F.Eisenhart Prediger zu Tastungen und Wehnde
3.) der Dritte Herr P. Bein Prediger zu Wintzingerode.

Gott erhalte ferner das Licht des Evangel. in hiesigen Gericht, bewahre dies Gotteshaus nebst den andern in hiesigen Gericht vor Feuer und anderem Unglück, sende rechtschaffene Lehrer, welche Gottes Wort rein und lauter verkünden. Dieses wünschet von Herzen und bittet Gott flehentlich darum.

August Friedrich Eisenhart
Prediger zu Tastungen Wehnde
den 10 ten October im Jahr Christi unseres theuersten Erlösers 1788.


Die jetzt lebenden Hochwohlgeborenen Hernn von Wintzingerode sind:

a) von Adelsbornischer Linie b) von Bodensteinischer Linie
1) Herr Carl Wilhelm Rudolph von Wintzingerode Senior Familiae
2) Herr Ernst Philipp Adolph von Wintzingerode Hochfürstl. Hessen Casselscher Obrister und Commandeur eines Infanterie Regiments Ritter des Hessischen Ordens Pour la Merite
3) Herr Friedrich August von Wintzingerode Hochfürstl. Hessen Casselscher Oberforstmeister
4) Herr Ernst Adolph Ignaz von Wintzingerode Königl. Preußischer Hauptmann
5) Herr Ernst Wilhelm Adolph von Wintzingerode
6) Herr Christian Ernst Wilhelm Levin von Wintzingerode studirt in Marpurg
7) Herr Ferdinand Carl Friedrich Wilhelm von Wintzingerode Hochfürstl. Hessen Casselscher Fähndrich
8) Herr Friedrich Adolph Levin von Wintzingerode Hochfürstl. Hessen Cassel Page
1) Herr Levin von Wintzingerode Königl. Preußischer Major
2) Herr Ernst August von Wintzingerode Königl. Preußischer Lieutenant von der Cavallerie
3) Herr Eberhart Caspar Wilhelm von Wintzingerode Hochfürstl. Hessen Casselscher Hauptmann
4) Herr Georg Ernst Levin von Wintzingerode Hochfürstl. Hessen Casselscher Oberhofmeister und Kur Coelnischer auch Hessen Casselscher Kammerherr


Tastungen, den 24.September 1954
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen
Am Montag, den 20. September 1954 wurde bei der Reparatur und teilweisen Neueindeckung des Turmes die Kugel mit der Wetterfahne heruntergeholt, und dabei der Inhalt besichtigt.

Aus dankbaren Herzen können auch wir, genau wie unsere Vorfahren bezeugen, daß uns Gott der Allmächtige und Vater unseres Herrn Jesus Christus durch viel Not und Elend hindurchgerettet hat. Er hat unser Gotteshaus und unser Dorf in den Wirren der letzten Kriegsmonate im Jahre 1945 vor größeren Schäden behütet und bewahrt. Er wolle es auch ferner behüten und uns nicht mit Mangel an Seinem Wort strafen, obwohl wir oft solche Strafe verdient haben. Die Unkirchlichkeit ist groß in unserem Vaterland und die jetzigen schlimmen Zeiten verkünden uns Gottes Strafgericht. Das Lied Johann Walters, des Zeitgenossen unseres Reformators, will auch uns rufen und mahnen:

"Wach auf, wach auf, du deutsches Land!"

Vieles hat sich seit der letzten Reparatur unter Herrn Pfarrer Krumhaar im Jahre 1877 gewandelt. Nach ihm waren als Pfarrer in unserer Gemeinde: Herr Pfarrer Lic. Suckert, Herr Pfarrer Zippel, Herr Pfarrer Gottschalk und seit Ostern 1952 arbeite ich in dieser Gemeinde, zuerst als Hilfsprediger und seit dem 1. Mai 1954 als Prediger zu Tastungen und Wehnde.

Dem Gemeindekirchenrat gehören an: die Herren
Karl Schafberg, Landwirt
Karl Eberhardt, Landwirt
August Franke, Angestellter
Wilhelm Hesse, Landwirt.

Dem Gemeindebeirat gehören an:
Herr Ernst Otto, Landwirt
Herr Ewald Otto, Polstermeister
Frau Gertrud Deppe in Ferna
Frau Ella Philipp in Ferna
Frau Johanna Herda
Fräulein Irene Hesse

Infolge der Einweisung vieler ostdeutscher Volksgenossen in diese Dörfer sind die ehemals rein katholischen Dörfer Ferna und Brehme und Ecklingerode evangelische Diaspora geworden, und so halte ich außer in den evangelischen Kirchen in Tastungen und in Wehnde auch in den katholischen Kirchen in Brehme und in Ecklingerode Gottesdienste und zweimal im Jahr findet auch in diesen Kirchen die Feier des Heiligen Abendmahls in beiderlei Gestalt durch mich statt.

Die Reparatur des Kirchturmes wird ausgeführt durch den Dachdeckermeister Holzapfel in Worbis und soll etwa 3500,00 Mark kosten. Die Mittel kamen zum Teil durch freiwillige Ga-ben aus der Gemeinde zusammen und zum größeren Teil durch die Hilfe des Gustav-Adolf-Werkes. Die Namen derjenigen Gemeindeglieder, die bisher ihre Gabe brachten, sind im Anschluß genannt.

Auf Grund wiederholter Verhandlungen mit dem Rat des Kreises Worbis und unter Hinweis auf das alte Mainzische Recht, nach welchem die Instandhaltung der Kirchtürme Angelegenheit der politischen Gemeinden ist, wurde uns in Aussicht gestellt, die Kosten für die Instandsetzung im kommenden Jahr zurückzuerstatten. Sofern dieses wirklich erfolgt, soll mit diesem Geld im nächsten Jahr unsere Orgel von Grund auf renoviert werden.

Des weiteren haben zum Gelingen der Reparatur durch kostenlose Hergabe der Schiefernägel aus dem westlichen Teil unseres Vaterlandes beigetragen die evangelische Kirchengemeinde in Duderstadt und die Eisengroßhandlung Hackländer in Kassel, da es solche Nägel hier nicht gibt.

Namen derjenigen Gemeindeglieder, die bisher ihre Gabe brachten:
aus Tastungen
Walter Schweineberg Hermann Hentrich
August Franke Heinz Herda
Frieda Klaus August Klaus
Karl Prühl II Friederike Juch
August Fuge Fritz Heiroth
Karl Schafberg Ewald Otto
Karl Prühl I Fritz Prühl
Wilhelm Klaus Erna Dittberner
Emil Goerner Willi Ertmer
August Hesse Marie Mundhenke
Karl Helmold Berthold Helmold
Albert Schafberg Bernhard Klaus
August Gunkel Richard Brehmke
Karl Eberhardt Wilhelm Hesse
Wilhelm Schlotterhose Fritz Schlotterhose
Friedemann Eberhardt Leonhardt Schafberg
Familien Ernst Schneegans und Eberhardt    Familien Gottfried Brehmke und Schindler

aus Ferna
Bernhard Liebig     Ella Philipp
Käthe Schwoch Elisabeth Fröhlich
Hans Hindemith Frieda Warmuth


Außerdem wurden besondere Kollekten durchgeführt
am Erntedankfest 1953
am 1.Weihnachtstag 1953
am 2.Weihnachtstag 1953
am Tag der Glockenweihe, dem 29.08.1954


Bei Durchsicht der Akten wurde ein weiteres Schriftstück aus dem Jahre 1877, geschrieben durch Pfarrer Krumhaar, gefunden. Es entspricht teilweise der oben stehenden Übersetzung.

Am 12. August 1877 bei Gelegenheit einer Reparatur am Kirchendach wurde der Knopf vom Kirchturm heruntergelassen und in demselben Folgendes gefunden:

1.  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Schreiben des Predigers zu Tastungen und Wehnde Aug. Friedrich Eisenhardt vom 10. Oktober 1788, worin er erzählt: daß die Kirche in diesem Jahre, welche bis dahin mit Schindeln gedeckt war nun mit Schiefer aus Goslar gedeckt sei. Die Kosten wurden teils durch Geschenke und Collekten vor Kirchthüren (80 Gulden) zusammengebracht. Nach der Frühjahrsbestellung that die Gemeinde die Fuhren, die Last für 16 Sgr. (Silbergroschen) zu fahren. 70 Lasten wurden zu Goslar aufgeladen. Meister G. Meyer aus Holungen.

Das Wort Gottes wird in der Lehre Luthers und der Augsburgischen Confession gepredigt. Die Duderstädter Glaubensgenossen kommen hierher und nach Wehnde, um Gottes Wort zu hören, in seinem Tempel ihm zu dienen und das heilige Abendmahl zu genießen. Prediger Eisenhart geht und reitet selbst nach Duderstadt und steht seinen Glaubensgenossen mit Trost und hl. Abendmahl bei.

Der Herr von Wintzingerode als Gerichts- u. Kirchenobrigkeit über das jus episcopale im vollem Umfange. Sie berufen, erwählen ihre Prediger, lassen solche examinieren und ordinieren, wo sie wollen.

Der pl. G. P. Weichart zu Wintzingerode war der erste der in Göttingen examiniert und ordiniert, Eisenhart der zweite, Pastor Bein der dritte. Alle geistlichen Prozesse werden hier abgehalten. Alle Prediger hiesigen Gerichts stehen unter den Herrn von Wintzingerode. Wird ein Urteil in eides hier gefällt, so kann an eine höhere Instanz appelliert werden. Das Gericht wird ermittelt im Namen der Herren vom zeitigen Gerichtsältesten Predigern und Actuarius Pastor Isermann 80 Jahre Prediger in Kirch- und Kaltohmfeld.

"Gott erhalte ferner das Licht des Evangeliums in hiesigem Gericht, bewahre das Gotteshaus nebst den im hiesigen Gerichte, vor Feuer und anderen Unglück, sende rechtschaffene Lehrer, welche Gottes Wort rein und lauter verkündigen."

Dieses wünscht von Herzen und bittet Gott flehentlich darum.
10. Oktober im Jahr unseres teuersten Erlösers 1788
2.
 
Verzeichnis der Einwohner die bei Erbauung dieser neuen Kirche so sich angefangen im Jahre 1725 den 12. Juni und im Namen der hl. Dreifaltigkeit sich soweit geendet bis zum Aufsatz des Knopfes und der Fahne Fuhren und Handreichungen getan haben.
3.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Im Namen der hochgelobten hl. Dreieinigkeit

Anno 1727 den 3. September ist dieser Knauf durch Meister Georg Wilhelm Ziegeldecker von Cassel aufgesetzt und wünschet der zeitige Pfarrer Georg Gottfried Müller, daß dieser Turm und Gotteshaus der gütige Gott in Gnaden erhalten und bewahren wolle für Donnerschlag, Anzündung, Wassergefahr und Verwüstung. Damit sein heilig Wort möge darinnen rein gelehrt und die heiligen Sacramente nach Christi Einsetzung ausgespendet werden zu vieler Seelen Erbauung und herzerquickendem Trost, bis wir endlich alle zusammen in der triumphierenden Kirche das dreimalheilig fröhlich anstimmen können.
Amen

Adelsborner Linie Bodensteiner Linie
Georg Freiherr von Wintzingerode     Georg Ludwig von Wintzingerode
Wasmuth Levin von Wintzingerode
Christoph L. von Wintzingerode
4. Ein Zettel vom Schulmeister Cyriac Mehler Sohn des Cantors auf Kaltohmfeld nennt den Meister der das Kirchendach gedeckt anno 1727
5. Ein anderer Zettel mit Namen des Schulmeisters Johann Georg Mehler Molhusimus de anno 1697 anno 1727 cum Deo in den 30 Jahren
6. Namen der Einwohner 27 und 4 Einmiethlinge, Cantor damals Herwig H. Blaesing a. Tastungen

Die Namen der Patronatsherren und der Einwohner siehe oben!